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Capgemini: World InsurTech Report 2018

96 Prozent der etablierten Versicherer wollen mit InsurTechs kooperieren

Wolfgang Barvir, Head of Financial Services bei Capgemini in Österreich (Grafik: Capgemini Österreich, Abdruck honorarfrei!).

Investitionen im InsurTech-Sektor wuchsen zwischen 2014 und 2017 um jährlich 36,5 Prozent


Der InsurTech-Sektor boomt, dabei entstehen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den etablierten Versicherungsunternehmen und deren Herausforderern, so die erste Ausgabe des heute veröffentlichten World InsurTech Reports von Capgeminiand Efma.Während sich der Wettbewerb in der Versicherungsbranche verschärft, steigen die Investitionen in neue Technologien. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im besseren Service für den Kunden, der durch die Zusammenarbeit zwischen InsurTechs und etablierten Versicherungsunternehmen erreicht werden kann.


Laut der Studie sind sich die Versicherungsfachleute der gesamten Branche einig, dass InsurTechs zukünftig durch ihre schnelle und agile Arbeitsweise das Kundenerlebnis neu definieren werden, zu einer Effizienzsteigerung beitragen und neue Geschäftsmodelle entstehen lassen. Die Branche erwartet außerdem, dass sich durch BigTech[1]- und Produktionsunternehmen aus der Automobilindustrie neue Wettbewerbssituationen ergeben. Das Ganze geschieht vor dem Hintergrund eines stark wachsenden InsurTech-Sektors, in dem zwischen 2014 und 2017[2] das Investitionsvolumen durchschnittlich um 36,5 Prozent jährlich gewachsen ist.


Die Branche verändert sich


Dass InsurTechs eine transformative Wirkung auf die Branche haben, stimmen mittlerweile fast alle Versicherungsexperten zu. Auf die Frage nach den aktuellen und potenziellen Auswirkungen von InsurTechs gaben 67,1 Prozent der etablierten Versicherer an, dass sie das Kundenerlebnis neu definieren können (91,7 Prozent der InsurTechs stimmten zu). Weiterhin gaben 36,7 Prozent an, dass sie neue Geschäftsmodelle einführen könnten, und 35,4 Prozent meinten, dass InsurTechs die Fähigkeiten der etablierten Versicherer verbessern würden. Aus Sicht der InsurTechs ergibt sich ein ähnliches Bild, hier stimmten 58,3 Prozent bzw. 33,3 Prozent die Antworten überein.


Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt


Beachtlich ist, dass fast 96 Prozent der Versicherer angaben, in irgendeiner Weise mit InsurTechs zusammenarbeiten zu wollen, wobei ein Partnerschafts- und Solution-as-a-Service (SaaS)-Ansatz weit verbreitet ist. Die überwiegende Mehrheit (77,9 Prozent) gab an, dass "Partnerschaften zur Entwicklung einer neuen Lösung" ihr bevorzugter Ansatz sei. Eine ähnliche Mehrheit (75,8 Prozent) sagte, dass sie einen SaaS-Ansatz für die Zusammenarbeit mit InsurTechs wünscht. Für ein Drittel (32,6 Prozent) kommen Akquisitionen von InsurTechs in Frage.


Auf die Frage nach den Vorteilen der Zusammenarbeit antworteten 77,2 Prozent, dass sie dadurch das Kundenerlebnis verbessern könnten, 59,5 Prozent sahen die schnellere Markteinführung als Plus, 46,8 Prozent erhoffen sich neue digitale Fähigkeiten und 40,5 Prozent rechnen sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern aus. Zu den gefragten InsurTech-Anbietern, die für kurz- bis mittelfristige Partnerschaften in Betracht kommen, gehören Datenspezialisten (identifiziert von 62 Prozent der etablierten Unternehmen), Schadendienstleister (51,9 Prozent), Front-Office-Lösungsanbieter (51,9 Prozent) und Technologiespezialisten (55,7 Prozent).


"Es ist klar, dass Versicherer und Versicherungstechniker die Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg im sich entwickelnden Branchen-Ökosystem betrachten, wobei das Herzstück die neuartige Kundenerfahrung ist. Die richtige Chemie zwischen den Mitarbeitern zu finden, um eine nachhaltige, agile Position in der Branche zu schaffen, ist der Schlüssel zur Bestimmung, wer zukünftige Branchenführer sein wird", sagt Wolfgang Barvir, Head of Financial Services bei Capgemini in Österreich.


Parallel zum Aufstieg von InsurTechs gehen die traditionellen Versicherer davon aus, dass eine neue Welle des Wettbewerbs in Kombination von Produktionsunternehmen aus der Automobilindustrie und BigTech-Firmen ausgehen wird. Unter den etablierten Versicherern identifizierten 81 Prozent Amazon als die Hauptquelle für potenziellen neuen Wettbewerb, 59,5 Prozent verwiesen auf andere BigTechs (wie Alibaba) und Produkt-Hersteller

.

"Neuer Wettbewerb erfordert, dass die etablierten Versicherer agil und innovativ sind. Die Zusammenarbeit mit dem richtigen InsurTech-Partner wird den Weg zur richtigen Position erleichtern, da die Branchenkrise anhält", sagte Vincent Bastid, Generalsekretär von Efma.


Forschungsmethode


Der World InsurTech Report (WITR) 2018 deckt alle drei großen Versicherungssegmente ab: Lebens-, Sach- und Krankenversicherung. Der diesjährige Bericht stützt sich auf Forschungsergebnisse aus zwei Hauptquellen - Umfragen und Interviews mit traditionellen Versicherungsunternehmen und InsurTech-Unternehmen. Diese Primärstudie umfasst Erkenntnisse von über 140 Führungskräften aus 33 Märkten.

World InsurTech Report Infographic (Grafik: Capgemini Österreich, Abdruck honorarfrei!).
 

[1] BigTechs sind große, multinationale Technologieunternehmen wie Google, Amazon, Facebook, Apple, Alibaba, Tencent, etc.


[2] CB Insights Vierteljährliches InsurTech Briefing, Q1 2018



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