Datensilos, Legacy IT und mangelndes Vertrauen in die Datenqualität stehen einer umfassenden Datennutzung häufig entgegen
Unternehmen, die bereits vor der Pandemie über eine gute Datengrundlage verfügten, ist es leichter gefallen, sich an die neue Digital-First-Umgebung anzupassen. Sie konnten ihre Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zügig an den aktuellen Marktbedürfnissen und Kundenwünschen ausrichten und sich so erfolgreich gegenüber dem Wettbewerb behaupten. Allerdings erreichen nur 16 Prozent der Konsumgüterhersteller und 6 Prozent der Einzelhändler diesen Status als Data Master. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "The Age of Insight: How Consumer Product and Retail Organizations can accelerate Value Capture from Data" des Capgemini Research Institute, für die weltweit 200 Konsumgüterhersteller und Einzelhändler befragt wurden.
Einzelhändler und Konsumgüterhersteller, die einen hohen Reifegrad bei der Datennutzung erreichen, haben deutliche Vorteile: 73 Prozent von ihnen erzielen durch den Dateneinsatz einen quantifizierbaren Geschäftswert, während 62 Prozent mit ihren KI- und Analysekonzepten Skaleneffekte realisieren. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt erreichen diese „Data Master“ eine um 30 Prozent höhere Gewinnmarge und setzen ihre Daten zielgerichtet für Innovationen und Geschäftszwecke ein.
Data Master erzielen laut Studie höhere Gewinnmargen und weitere Vorteile aufgrund der hohen Datenqualität und eines fortschrittlichen Datenmanagements, einschließlich einer automatisierten Datenerfassung, der Verknüpfung interner und externer Daten sowie des Prinzips „Data Quality by Design“. Durch einen vollständigen Überblick über Kunden und Betrieb sind sie zudem handlungsschnell und können Datenlücken zügig identifizieren.
Datengetriebene Unternehmen profitieren vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit
Für 79 Prozent der Verbraucher spielt Nachhaltigkeit mittlerweile eine wesentliche Rolle[1]. Konsumgüterhersteller und der Einzelhandel nutzen daher Daten und Analysen zur Etablierung von Geschäftsmodellen, die auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft basieren: 47 Prozent der befragten Unternehmen investieren in Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und in Sensoren des Industrial Internet of Things (IIoT), um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. 77 Prozent versprechen sich durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen eine stärkere Kundenbindung, während 63 Prozent höhere Umsätze erwarten.
„Der Wettbewerbsdruck ist gerade in der Konsumgüterbranche und im Einzelhandel hoch. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass Daten eine essenzielle Grundlage ihrer Geschäftspraktiken sind und ein hoher Reifegrad über den langfristigen Erfolg entscheidet. Daher sollten sie darauf fokussieren, ihre Datenplattformen zu modernisieren und das Vertrauen in die Datenqualität und eine datenbasierte Entscheidungsfindung zu stärken“, betont Sebastian Kollmann, Head of Insights & Data bei Capgemini in Österreich. „Zudem müssen Unternehmen Veränderungen im Verbraucherverhalten antizipieren und bereits handeln, bevor der Trend sich voll entfaltet. Wer als Data Master über eine hohe Datenreife verfügt, konnte beispielsweise die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit frühzeitig erkennen und entsprechend handeln. Mit Hilfe der Datenerkenntnisse waren diese Unternehmen deutlich schneller in der Lage, ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln.“
Datenplattformen und datengetriebene Unternehmenskultur für Erfolg entscheidend
Für Unternehmen beider Branchen zählen Datensilos, fehlendes Fachwissen sowie mangelndes Vertrauen in die Datensätze zu den größten Hindernissen, um Daten gewinnbringend zu nutzen. 57 Prozent der befragten Unternehmen geben dabei monolithische und Legacy-IT-Systeme als wesentliche Hürden an, die eine nahtlose Anwendererfahrung und den umfassenden Einsatz von KI und Automatisierung verhindern. Ihre Entscheidungsfindung bezeichnen 44 Prozent der Konsumgüterhersteller und 43 Prozent der Einzelhändler als vollständig datengetrieben. Zum Vergleich: Bei Banken und Versicherungen liegt der Anteil bei 65, beziehungsweise 55 Prozent.
Unternehmen, die ihre Daten gewinnbringend einsetzen möchten, empfiehlt die Studie einen Fokus auf vier Aspekte:
Die Förderung einer datengestützten Unternehmenskultur und der Bereitstellung von Daten an den jeweiligen Bedarfspunkten
Eine Modernisierung der Datenplattform, um gewonnene Erkenntnisse schneller zu nutzen
Eine Datenethik und -steuerung, die das Vertrauen in Daten stärkt
Die Anbindung an externe Datenökosysteme, um neue Geschäftsmodelle umzusetzen und ein tieferes Verständnis von Kunden und Betriebsabläufen zu erlangen
Die vollständige Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
[1] Capgemini Research Institute, “How Sustainability is fundamentally changing consumer preferences,” 2020.
Download Pressetext:
Weitere Informationen zu Capgemini unter: www.melzer-pr.com/capgemini
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