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Capgemini-Studie: Wie EU-Klimaziele erreicht werden können

Die Studie von Capgemini Invent zeigt, wie gezielte Investitionen die Innovationszyklen beschleunigen können, um so zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, 12,7 Millionen Arbeitsplätze zu schaffen und eine Bruttowertschöpfung von fast 800 Milliarden Euro zu generieren.

Guido Wendt, Leiter des Bereichs Energy & Utilities DACH bei Capgemini Invent; (Credit: Capgemini, Abdruck honorarfrei!)

Capgemini Invent, die weltweite Beratungseinheit der Capgemini-Gruppe für digitale Innovation und Transformation, hat heute eine neue Studie veröffentlicht, die aufzeigt, wie die ambitionierten EU-Klimaziele erreicht werden können. Im Rahmen der Untersuchung wurden 55 saubere Technologie-Initiativen identifiziert, mit denen der CO2-Ausstoß in Europa signifikant reduziert und gleichzeitig der dringend benötigte wirtschaftliche Aufschwung initiiert werden kann. Die Analyse von Capgemini Invent mit dem Titel „Fit for Net-Zero: 55 Tech Quests to Accelerate Europe's Recovery and Pave the Way to Climate Neutrality“ dient als Leitfaden für politische Entscheidungsträger, Investoren und Unternehmen. Sie bietet umsetzbare Projekte für den Einsatz des mit 750 Milliarden Euro ausgestatteten Konjunkturfonds der Europäischen Kommission[1]und zeigt Wege auf, die europäische Wirtschaft umzugestalten und Europa zu unterstützen, bis 2050 der erste Netto-Null-Kontinent der Welt zu werden. Die Studie wurde von Breakthrough Energyin Auftrag gegeben, einem von Bill Gates und den weltweit führenden Technologie- und Wirtschaftsführern gegründeten Netzwerk, das den Übergang zu einer Zukunft mit sauberer Energie beschleunigen soll.


Die EU-Mitgliedstaaten werden ab dem 15. Oktober damit beginnen, ihre nationalen Aufbau- und Resilienzpläne vorzulegen. Dabei gibt es eine Reihe von Fragen zu berücksichtigen, unter anderem: Stehen ihre Pläne im Einklang mit dem EU-Klimagesetz und dem Ziel bis 2050 klimaneutral zu werden? Beinhalten diese Pläne genügend Details, um die Zielsetzungen auch in die Realität zu umzusetzen – in Projekte, die sicherstellen, dass die Emissionsreduktionen tatsächlich zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen?


Die Studie „Fit for Net-Zero“ untersucht und analysiert bestehende und zukünftige Technologien in fünf miteinander verbundenen Wirtschaftsbereichen: Energie, Gebäude und Bauwesen, Industrie, Transport sowie Nahrungsmittel und Landwirtschaft. Bedeutende Innovatoren, Unternehmer, Unternehmensstrategen und politische Entscheidungsträger unterstützten bei der Identifizierung und Untersuchung von mehr als 200 potenziellen Projekten, um deren Transformationspotenzial und Einsatzreife für eine Investitionsförderung zu bewerten.


Auf dieser Grundlage identifizierte Capgemini Invent 55 skalierbare Technologien und Investitionsbereiche, die am besten geeignet sind, um die Transformationsziele der EU schnell und wirkungsvoll zu erreichen. Die adressierten Maßnahmen verteilen sich über die genannten fünf Sektoren und sind in ihrem Reifegrad unterschiedlich weit ausgeprägt. Sie haben das Potenzial, einen jährlichen Markt für Netto-Null-Güter und -Dienstleistungen mit einer Bruttowertschöpfung von bis zu 790 Milliarden Euro pro Jahr zu schaffen, die Emissionen um 871 MtCO2 zu reduzieren und bis 2030 fast 13 Millionen Arbeitsplätze sowohl durch neue als auch durch die Transformation bestehender Arbeitsplätze zu schaffen.


Es wird erwartet, dass jeder Euro, der in dieses Portfolio sauberer Technologien investiert wird, bis 2050 neun Euro des künftigen Umsatzes auf den europäischen Märkten generiert. Diese Projekte könnten auch dazu beitragen, die Luftqualität und Lebensmittelsicherheit zu verbessern und die Energieunabhängigkeit Europas zu erhöhen.


Ann Mettler, Senior Director von Breakthrough Energy, kommentiert: „Diese Studie zeigt deutlich, dass bei Innovationen im Bereich der sauberen Technologien ein Umschwung erforderlich ist, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Viele vielversprechende Klimatechnologien sind in der Pipeline, müssen aber jetzt skaliert werden - und zwar schnell. Dies erfordert, dass Europa über seine Stärken bei der Forschung und Wissenschaft hinausgeht und der Entwicklung und Umsetzung den gleichen Stellenwert einräumt. Die beste Innovation wird nur begrenzte Auswirkungen haben, wenn sie in der Laborphase stecken bleibt. Aus diesem Grund werden in diesem Report 55 Beispiele für die besten und innovativsten Bemühungen für saubere Technologien in ganz Europa eingehend untersucht. Sie können eine solide Grundlage bilden, auf der Europa seine weltweite Technologieführerschaft zurückgewinnen, zur Lösung der Klimakrise beitragen und die Grundlagen für einen nachhaltigen und Arbeitsplätze schaffenden Aufschwung legen kann".


Die Studie zeigt abschließend auf, dass eine handlungsstärkere EU-Politik den Innovationszyklus und die Einführung sauberer Technologien beschleunigen kann:

  • Nahtlose Investitionen während des gesamten Innovationszyklus - Unterstützung von Unternehmen im Spätstadium der Entwicklung, um die Umsetzung und Marktakzeptanz von kohlenstoffarmen und kohlenstofffreien Technologien drastisch zu steigern. Dies muss zusätzlich zu den bestehenden Finanzierungen in den Start- und Frühphasen erfolgen, und, was entscheidend ist, dies muss von einem Vorstoß zur Sicherung kohlenstoffarmer Märkte begleitet werden, auf denen Innovationen verkauft werden können.

  • Verstärkte Forschung und Entwicklung durch Gap-Analysen, die aufzeigen, wo öffentliche Investitionen und private Partnerschaften jungen Technologien helfen können, sich in neuen Märkten zu etablieren und sie zu erschließen.

  • Validierung und frühzeitige Bereitstellung: Reduzierung der Technologiekosten vorantreiben, schnellere Innovationszyklen, Entwicklung von Geschäftsmodellen, erste Kundeneinführungen und Engagement in der Lieferkette.

  • Schneller, groß angelegter Einsatz: Implementierung externer Preisbildungsmechanismen, um die Wettbewerbsfähigkeit kohlenstoffarmer Technologien auf dem Markt zu erhöhen und Investitionen in bahnbrechende Technologien zu fördern.

Guido Wendt, Leiter des Bereichs Energy & Utilities DACH bei Capgemini Invent, sagt: „Unsere Arbeit für Breakthrough Energy bestätigt, dass Europas Revolution im Bereich der sauberen Technologien ebenso bedeutend sein kann wie die digitale Revolution. Sie zeigt auch, wie wir die industriellen Stärken und damit die Führungsrolle Europas festigen und ausbauen können. Diese Studie ist mehr als eine theoretische Analyse – sie ist umsetzbar und fokussiert auf bereits existierende Technologien und Technologietrends, die gut positioniert sind, um bis 2030 einen spürbaren Unterschied zu erzielen. Der Fokus auf innovative Technologien der nächsten Generation ist notwendig, damit Europa das ehrgeizige Netto-Null-Ziel für 2050 erreichen kann. Es ist möglich, den entscheidenden Durchbruch zu erzielen, auch das macht die Studie deutlich.“


Zur Methodik der Studie


Für die Studie hat Capgemini Invent über 200 Technologieprojekte in allen EU27-Mitgliedstaaten analysiert. Ergänzt wurde dies durch strukturierte Interviews mit 90 Innovationsführern aus Unternehmen, Berufs- und Technologieverbänden und öffentlichen Vertretern aus der EU und den Mitgliedstaaten. Dies ermöglichte die Identifizierung von 55 Technologie-Initiativen, die nach den Kriterien Arbeitsplätze, Emissionsreduzierung und Wettbewerbsfähigkeit in fünf Wirtschaftssektoren bewertet wurden, sowie eine Analyse der potenziellen zukünftigen Marktgröße. Jede Technologie-Initiative wurde nach drei Reifegraden kategorisiert: „Drive to Market Scale“ verspricht den unmittelbarsten Payoff, „Innovation Acceleration & Scale-Up“ generiert Erträge nach 2030 und längerfristige „Innovation Bets“ haben das Potenzial, tiefgreifende und disruptive Innovationen auszulösen, die die Lösung der Klimakrise massiv vorantreiben.

 


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