Nur etwa jedes dritte Unternehmen sieht sich dafür gut aufgestellt
Den meisten Unternehmen fehlt es an Technologien und Führungsqualitäten
Unternehmen scheitern daran, eine digitale Kultur zu etablieren und ihre Mitarbeiter einzubeziehen
Nur eine Minderheit der Unternehmen meint, die nötigen digitalen Technologien (39 Prozent) und die Führungsqualitäten (35 Prozent) zu besitzen, um ihre Digitale Transformation zum Erfolg zu bringen – so lautet ein Ergebnis der neuen Studie des Digital Transformation Institute von Capgemini. Die Studie „Understanding Digital Mastery Today: Why companies are struggling with their digital transformations” stellt fest, dass zwei von drei Unternehmen daran scheitern, eine starke digitale Kultur zu entwickeln und ihre Mitarbeiter in die Digitale Transformation einzubeziehen. Fortschritte gibt es in Sachen Customer Experience; ihren internen Prozessen dagegen widmen Unternehmen weniger Aufmerksamkeit.
Für die Studie wurden mehr als 1.300 Führungskräfte in über 750 Unternehmen befragt. Die Mehrheit dieser Unternehmen (71 Prozent) erwirtschaftet einen Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar. Die Studie vergleicht die Entwicklung der Digitalen Transformation mit den Erkenntnissen der Studie „The Digital Advantage: How Digital Leaders Outperform Their Peers in Every Industry” von Capgemini Consulting und MIT Sloan aus dem Jahr 2012. Allgemein investieren Unternehmen enorm in Initiativen zur Digitalen Transformation: bis zum Jahr 2021 insgesamt voraussichtlich mehr als zwei Billionen US-Dollar. Trotzdem sehen sie sich heute hinsichtlich der richtigen Führungskompetenzen schlechter aufgestellt als vor sechs Jahren (35 Prozent im Jahr 2018, verglichen mit 45 Prozent im Jahr 2012). Gleich geblieben ist seit 2012 der Anteil derer, die meinen, über die richtigen Technologien für ihre Digitale Transformation zu verfügen.
Kluft zwischen CIO und anderen Führungskräften gewachsen
Die Beziehungen zwischen CIO und den weiteren Mitgliedern der Geschäftsführung ist entscheidend für die Digitale Transformation – und gerade hier zeichnet sich eine Verschlechterung ab: Während im Jahr 2012 noch in 65 Prozent der Unternehmen CIO und Führungskräfte ein gemeinsames Verständnis von der Rolle ihrer IT hatten, wird das heute nur noch in 37 Prozent der Unternehmen so gesehen. Ein ähnlich starker Rückgang der Einigkeit – von 59 auf 35 Prozent – zeigt sich hinsichtlich der Frage, ob CIO und Führungskräfte eine gemeinsame Vision davon haben, wie IT zur Produktivitätssteigerung eingesetzt werden kann. Auch bei den Prioritäten von IT-Investitionen ziehen nur noch 36 Prozent der CIOs und weiteren Führungskräfte an einem Strang – statt 53 Prozent im Jahr 2012. Für die Studienautoren weisen diese Ergebnisse auf fortbestehende Silos hin oder darauf, dass Führungskräften die IT zu langsam vorankommt und sie eigene IT-Initiativen aufsetzen.
Fehlen einer digitalen Kultur blockiert Fortschritte
Zu den Schwierigkeiten auf Führungsebene kommen Rückschritte bei der Einbeziehung des gesamten Teams hinzu: Statt 49 Prozent wie im Jahr 2012 sagen jetzt noch 36 Prozent, dass bei ihnen jeder die Möglichkeit hat, sich am Meinungsaustausch über digitale Initiativen zu beteiligen. Darüber hinaus stellen viele Unternehmen Lösungen nicht mehr bereit, die Mitarbeiter erwarten: So geben international nur 38 Prozent an, dass ihre Angestellten digital zusammenarbeiten können; 2012 waren es noch 70 Prozent. Digitaltechnologien zur Förderung des Austauschs zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeitern nutzen nur noch 33 Prozent der Unternehmen weltweit, wogegen das im Jahr 2012 international bei 62 Prozent der Unternehmen der Fall war.
Deutschsprachige Unternehmen liegen vor allem bei Aspekten ihrer digitalen Kultur um mehrere Prozentpunkte hinter dem internationalen Durchschnitt – ob es um eine datenbasierte Entscheidungsfindung geht, um die Ermutigung der Mitarbeiter zu schnellem, unabhängigem Entscheiden, zum Ausloten neuer Ideen oder darum, ob Führungskräfte neue Verhaltensweisen an den Tag legen, die für die Digitale Transformation nötig sind. Während sich international die Führung von 40 Prozent der Unternehmen aktiv dafür einsetzt, dass ihre Mitarbeiter ihre digitalen Fähigkeiten verbessern, trifft dies auf nur 30 Prozent der deutschsprachigen Unternehmen zu. Ähnlich hoch ist global und im DACH-Raum (38 und 37 Prozent) der Anteil der Unternehmen, die offiziell ein Programm zu digitalen Fortbildung ihrer bestehenden Mitarbeiter haben – beispielsweise durch Kurse oder Mentoring.
“Mit Künstlicher Intelligenz, Maschinellem Lernen, Automatisierung und dem Internet der Dinge bietet die Technologielandschaft Unternehmen heute Möglichkeiten, die es nie zuvor gab. Um aus ihnen einen wirklichen Nutzen zu ziehen, ist es allerdings essentiell, dass die Geschäftsführer nicht nur in Technologien investieren, sondern dem Change Management einen mindestens genauso hohen Wert beimessen“, erklärt Hellmuth Leinfellner, Senior IT Transformation Manager bei Capgemini Österreich. „Der Weg der Digitalen Transformation führt die Unternehmen zum Erfolg, die ihn gemeinsam mit ihren Mitarbeitern gehen.”
Die Studie steht hier zum Download bereit.
Download Pressetext:
Link: www.capgemini.com/at
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