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World Wealth Report 2018: Bald 150.000 Millionäre in Österreich

  • Anzahl der Millionäre in Österreich um 13 Prozent gestiegen

  • 1,6 Millionen neue Dollar-Millionäre weltweit

  • Interesse von Millionären an Kryptowährungen steigt

Stephan Kolarik, verantwortlich für Digital Customer Experience bei Capgemini in Österreich (Foto: Capgemini Österreich).

Zum ersten Mal in der Geschichte hat das Vermögen der US-Dollar-Millionäre die Marke von 70 Billionen Dollar überschritten. Diese und weitere Entwicklungen zeigt der heute vom Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini veröffentlichte World Wealth Report 2018 (WWR) auf. Durch den Rückenwind einer prosperierenden Wirtschaft stieg das Gesamtvermögen der High Net Worth Individuals (HNWI[1]) damit zum sechsten Mal in Folge. Der Vermögensanstieg betrug 10,6 Prozent, damit ist 2017 das Jahr mit dem zweithöchsten Wachstum seit 2011.


Zahl der HNWI wächst auch in Österreich


Die Zahl der Privatanleger mit einem frei verfügbaren Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar legt in allen Regionen der Welt zu, wobei Asien-Pazifik und Nordamerika allein knapp für drei Viertel (74,9 %) der neuen Millionäre (1,2 Millionen neue HNWI) und 68,8 Prozent des Vermögensanstiegs bei HNWI stehen (4,6 Billionen US-Dollar). Auch in Europa wuchs das Vermögen der HNWI 2017 um 7,3 Prozent. In Österreich stieg die Zahl der vermögenden Privatanleger von 132.600 auf 149.800 (Plus 13 %). Die stärksten Einzelmärkte, bestehend aus den USA, Japan, Deutschland und China, stellen im Jahr 2017 61,2 Prozent der weltweiten HNWI Population und repräsentieren 62 Prozent aller neuen HNWI.


Vermögensverwalter erzielten erneut gute Anlageergebnisse


Die Angaben im World Wealth Report 2018 zeigen, dass die Anlageergebnisse des von Vermögensverwaltern gemanagten Vermögens[2] der HNWI 2017 um 27,4 Prozent gestiegen sind. Aktien bleiben dabei auch im ersten Quartal 2018 mit 30,9 Prozent des Vermögens der HNWI die größte Anlageklasse, gefolgt von Bargeld und bargeldähnlichen Anlagen (27,2 %). Immobilien stehen für 16,8 Prozent des Vermögens (bei einem Zuwachs von 2,8-%-Punkten). Anleger unter 40 Jahren berichten von einer deutlich höheren Performance ihrer Anlagen als ältere Anleger (37,9 % gegenüber 16,9 %). In jungen Jahren setzen Anleger stärker auf Vermögensaufbau als auf Vermögenserhalt.


Gutes Anlageergebnis steigert nicht die Zufriedenheit der Anleger


Die gute Performance bei der Vermögensanlage in den Jahren 2016 und 2017 hat nicht zu einer höheren Zufriedenheit mit der Beratungsleistung geführt. Und das, obwohl Vertrauen und Zuversicht in den Vermögensmanager wie auch in das Vermögensverwaltungsunternehmen insgesamt hoch sind. Das deutet darauf hin, dass Rendite allein kein nachhaltiges Kriterium für die Vermögensberaterbranche sein kann. Die HNWI in Nordamerika sind insgesamt am zufriedensten mit ihrem Vermögensverwalter (75,2 %), während die Zufriedenheitswerte in keiner der anderen Regionen über 70 Prozent steigen. 2018 berichten lediglich 55,5 Prozent der befragten HNWI von einer sehr guten Beziehung auf persönlicher Ebene zu ihrem Vermögensverwalter; und das, obwohl in den zwei Jahren zuvor deutliche Vermögenszuwächse erzielt wurden. Die Mehrheit der HNWI weltweit (64,3 %) wäre hier offen für ein besseres System der Beziehungspflege – sei es eine hausinterne Lösung des Vermögensverwaltungsunternehmens oder aber eine Lösung durch Dritte.


„Es gibt eine klare Chance für die Vermögensverwalter, die Beziehung mit ihren vermögenden Kunden auf eine bessere Basis zu stellen. Wenn in dieser Hinsicht die Hälfte der Kunden unzufrieden ist, dann ist das ein deutliches Signal. Eine Verbesserung des Kundenerlebnisses durch zusätzliche maßgeschneiderte digitale Services, ist eine Möglichkeit, das Verhältnis zwischen Verwalter und Kunde auf eine neue Basis zu stellen“, sagt Stephan Kolarik, verantwortlich für Digital Customer Experience bei Capgemini in Österreich.


Krypto-Währungen gelangen weltweit in den Blick


Derzeit haben Krypto-Währungen keinen großen Anteil am Portfolio der HNWI. Aber das Interesse an dieser Anlage steigt. Die Aufmerksamkeit stieg im Laufe des Jahres 2017 und erreichte in Sachen Marktkapitalisierung ihren Höhepunkt früh im Januar 2018[3]. Gleichzeitig bleiben die HNWI vorsichtig. So haben 29 Prozent weltweit ein hohes Interesse und 26,9 Prozent sagen, sie seien „etwas interessiert“. Das Renditepotenzial und die Wertanlage von Krypto-Währungen weckt das Interesse insbesondere bei den Unter-40-jährigen Anlegern (71,1 %). Sie möchten in dieser Sache von ihrem primären Vermögensverwalter besser informiert werden. Ähnliches Interesse haben nur 13 Prozent der 60+ Anleger. Auf Seiten der Vermögensverwaltungsunternehmen scheint das Verhältnis zu Krypto-Währungen ambivalent zu sein: Nur 34,6 Prozent der weltweiten HNWI berichten, dass sie überhaupt Informationen zu Krypto-Währungen von ihrem Vermögensverwalter erhalten haben.


Vermögensverwaltungsunternehmen bereiten sich auf den Markteintritt der BigTechs vor


Auch wenn zum momentanen Zeitpunkt ein breiter weltweiter Eintritt der BigTech-Unternehmen in die Vermögensverwaltung ungewiss ist, bereiten sich die Vermögensverwalter dennoch darauf vor. Knapp drei Viertel der interviewten Firmen investieren in den kommenden 24 Monaten selbst in innovative Technik wie intelligente Automation oder künstliche Intelligenz. Die wahrscheinlichste Form für einen Markteintritt der BigTechs dürfte im Aufbau von Partnerschaften liegen. Zum einen in Form von Whitelabeling der Produkte und Dienstleistungen der oder des Partners oder zum andern durch Modelle, die den Vermögensverwaltungsunternehmen Back- und Middle-Office-Lösungen bereitstellen. Unabhängig von Geschäftsmodell und Zeithorizont eines BigTech-Markteintritts, so der Report, sollten sich die Vermögensverwaltungsunternehmen in ihren Strategieüberlegungen darauf vorbereiten.


Über den World Wealth Report

Der World Wealth Report zählt zu den führenden Studien über vermögende Privatanleger (High Net Wort Individuals; HNWI), ihr Vermögen und die weltweiten Rahmenbedingungen, die die Vermögensverwaltungsbranche beeinflussen. Der Report erscheint dieses Jahr in der 22. Ausgabe. Eingeschlossen ist eine Primäruntersuchung zur Sicht und dem Verhalten von HNWI. Basierend auf den Antworten von 2.600 HNWI aus 19 großen Wealth-Management-Märkten in Nordamerika, Lateinamerika, Asien-Pazfik und Europa untersucht das 2018 Global HNW Insights Survey das Investmentverhalten vermögender Privatanleger einschließlich Asset Allocation, Gebührenmodelle und Investitionspräferenzen.


Der Report steht zum Download unter www.worldwealthreport.com.

 

[1] Als HNWIs gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von über einer Million US-Dollar verfügen, ausgenommen Sammlerstücke, Verbrauchsmaterialien und Gebrauchsgüter.

[2] Vermögensverwalter betreuen laut World Wealth Report 2016 32,1 Prozent des Vermögens von HNWI. Die anderen Vermögensbestandteile werden üblicher Weise als Bargeld, auf Bankkonten, in Firmen und Rendite-Immobilien gehalten oder eigenverwaltet.

[3] Quelle: Total Market Capitalization Global Charts,” CoinMarketCap, Zugriff am 14. Mai 2018 https://coinmarketcap.com/charts/



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